freie.it: Freie Software Support

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Alte PCs Bedienung Beschränkung Computerkauf Definition Entsorgung Foren Geschichte Handbücher Open Source Supportkosten Standards vermeidenswert Vertrauen

Bedienungshinweise

Falls du keine für dich passenden Fachkräfte finden kannst, kontaktiere bitte jene Personen, deren Tätigkeitsfelder noch am ehesten passen! Alternativ dazu hilft vielleicht auch beschreibendes E-Mail an info@freie.it. Eventuell können wir für dich Fachkräfte finden, die dir mit GNU/Linux helfen können. Bitte erwarte aber nicht, dass wir rund um die Uhr sofort antworten können weil wir freie.it ehrenamtlich in unserer Freizeit betreiben!

Geschichte von GNU/Linux

Ursprünglich wurde Software als Teil verkaufter Computer angesehen. In der Anfangszeit der kommerziell erhältlichen PCs gab es eine Vielfalt konkurrierender Architekuren. Geräte ohne darauf laufender Software wären nutzlos gewesen. Ende der 1970er Jahre kristallisierten sich besonders erfolgreichere Hardware-Architekturen heraus. Damit wurde es möglich Software unabhängig zu vermarkten weil es möglich war Programme zu schreiben, die auf vielen Geräten laufen konnten. Im entstehenden Konkurrenzkampf um Marktanteile wurde die ursprünglich ungehinderte Zusammenarbeit in der Softwareszene allerdings immer stärker durch Betriebsgeheimnisse behindert. Fachleute konnten keine Lösungen über Unternehmensgrenzen hinweg mehr mit einander teilen. Sie mussten plötzlich von einander isoliert arbeiten. Damit konnten Fachkräfte nur noch in Ausnahmefällen auf bereits bestehende Lösungen anderer Teams aufbauen. Der Zerfall dieser fruchtbaren und wohlwollenden Gemeinschaft motivierte den jungen Programmierer Richrd Stallman (kurz: RMS) in den frühen 1980er Jahren das GNU-Projekt zu starten. Er wollte ein unabhängiges Betriebssystem schaffen, das Zusammenarbeit bewusst fördert, anstatt sie zu verhindern. Damit begründete er die Freie Software Bewegung.

Viele ließen sich von RMS inspirieren und in den frühen 1990er-Jahren fehlte dem GNU Betriebssystem dank weltweiter Zusammenarbeit nur noch der sogenannte Kernel. Das ist jene Komponente, die alle anderen Prozesse koordiniert und die verfügbaren Ressourcen verwaltet. Linus Torvalds hatte damals in seiner Freizeit aus Interesse genau diese fehlende Komponente programmiert. Sein Kernel wurde unter dem Namen Linux bekannt. Stallman überzeugte Torvalds sein Programm mit der GPL zu lizensieren. Stallman selbst hatte diese Lizenz verfasst, deren wesentliche Idee das sogenannte Copyleft ist: Alle dürfen das Programm beliebig adaptieren aber sie müssen ihre Abwandlungen unter den selben Bedingungen freigeben.

In den frühen Tagen des Internets erweckte das durch den Linux-Kernel nun vollständige freie Betriebssystem auch außerhalb von Computer-Fachkreisen rasch weltweit Aufmerksamkeit.

Was ist Freie Software?

Im Unterschied zu sogenannten proprietären (= unfreien) Programmen gewährt Freie Software zuverlässig die folgenden vier grundlegenden Freiheiten:

Freiheit 0: Verwenden
Wir dürfen sie ohne Nutzungsbeschränkungen beliebig einsetzen.
Freiheit 1: Verstehen
Wir dürfen sie untersuchen und an unsere Bedürfnisse anpassen (lassen).
Freiheit 2: Verbreiten
Wir dürfen anderen helfen und Kopien der Software an sie weitergeben.
Freiheit 3: Verbessern
Wir dürfen unsere verbesserten Versionen veröffentlichen, sodass alle davon profitieren können.

Nur wenn wir alle vier Freiheiten tatsächlich nutzen können, handelt es sich um Freie Software.

Bitte kostenlos verteilte proprietäre Software wie Freeware oder Shareware nicht mit Freier Software verwechseln! Solche Programme sind zwar gratis verfügbar, aber sie gewähren nicht die oben genannten vier essenziellen Freiheiten. Das Wort frei im Namen Freie Software bezieht sich nicht auf den Preis. (Es wird duchaus auch Freie Software verkauft.) Das frei in Freie Software bezieht sich auf unsere Unabhängigkeit, die wir mit ihr bewahren können. Weil Freie Software auf offenen Standards basiert, führt uns ihre Nutzung nicht in Abhängigkeiten.

Open Source und andere Namen

Nicht nur im Deutschen kann frei sowohl im Sinne von kostenlos (wie bei Freibier) als auch im Sinne von politisch frei (wie in Redefreiheit) verstanden werden. Deswegen wurde die Bezeichnung Open Source eingeführt. Sie sollte Geschäftsleuten die Vorbehalte gegen das frei in Freier Software nehmen. Wenige Geschäftsleute wollten für die Freiheiten von Leuten mögliche Gewinne opfern. Immerhin war der Verkauf von unfreien Programmen gerade erst zu einem sehr lukrativen Geschäft geworden. Es erschien damals aus wirtschaftlicher Sicht also rückständig und unvernünftig Software wieder kostenlos zu verbreiten. (Unternehmen, die über ein Sammeln von Daten noch viel mehr Profite als über den Verkauf von Software erwirtschaften, entstanden erst Jahrzehnte später in Zusammenhang mit neuen Technologien.)

Viele, die heute den Begriff Open Source verwenden, wollen bloß auf ein Entwicklungsmodell hinweisen, dass den Quelltext der Software verfügbar macht, um es zu vereinfachen die Qualität des Codes zu verbessern. Da Richard Stallman die Freie Software Bewegung aber in erster Linie begründet hat, um unsere Freiheiten zu schützen, lehnt er die Bezeichnung Open Source Software wehement ab. Er rät statt dessen zu Libre Software. Dafür gibt es leider weder im Deutschen, noch im Englischen eine Entsprechung.

Viele versuchen daher nun die Begriffe Freie Software und Open Source wegen ihrer inhaltlichen Ähnlichkeit als FOSS und FLOSS in einen Namen zusammenzuführen.

Umgangssprachlich hat sich indessen Linux zum geflügelten Wort entwickelt. Leute begannen den Namen nicht bloß für den Kernel zu verwenden, sondern damit auf das gesamte GNU-System zu verweisen. Obwohl die Bezeichnung in dieser Bedeutung natürlich fasch ist, hat sie sich hartnäckig gehalten und ist in dieser irreführenden Verwendung ins kollektive Bewusstsein eingegangen. In der Absicht diese Verwirrung aufzuklären, schlägt die amerikanische Free Software Foundation stattdessen GNU/Linux als Namen vor. Allerdings machen sich vergleichsweise wenige Leute die Mühe diesen sperrigeren Namen zu verwenden.

Wieso sind offene Standards wichtig?

Ohne Standards passen unsere Aktivitäten und Produkte nicht zu einander. Nur weil wir uns auf klare offene Standards geeinigt haben können wir uns darauf verlassen, dass Schraubenzieher zu Schrauben, Glühbirnen zu Fassungen und Stecker in Steckdosen passen.

Viele werden sich sicher noch an die endlos lästige Situation vor der Standardisierung der Ladegeräte für Mobiltelefone erinnern. Jedes Gerät (oder zumindest jede herstellende Firma) verwendete einen eigenen Anschluss. Wegen der vielen Firmen war es praktisch unmöglich unsere Geräte unterwegs aufzuladen wenn wir unsere Ladekabel einmal vergessen hatten. (Dass, Apple sich auch heute noch nicht an den allgemeinen Standard hält, sagt viel über die Philosophie dieses Unternehmens aus.)

Viele Firmen definieren interne Standards, die sie gezielt geheimhalten. Bei Dateiformaten führt das dann beispielsweise dazu, dass die in einem Programm erstellten Dateien von anderen nur gelesen und/oder bearbeitet werden können, wenn sie die selbe Software einsetzen. Wer also Dateien in einem Format weiter schickt, das auf diese Art geheim ist, zwingt andere das selbe Programm (oft sogar die selbe Programmversion) zu verwenden. Unternehmen veröffentlichen die Spezifikationen für die bei ihnen eingesetzten Standards absichtlich nicht, damit dieser Produktzwang entsteht.

Weil die Veröffentlichungs- und Änderungszyklen immer kürzer werden, geraten auf diesem Weg sogar jene Personen in Probleme, die laufend die neuesten Programmversionen kaufen, da es immer schneller vorkommt, dass durch die vielen geheimen Änderungen selbst ältere Dateien der selben Programme nicht mehr sinnvoll verwendet werden können. Das verhindert oft die Weiterbearbeitung älterer Dateien. Auf diesem Weg können wir von unserer eigenen Arbeit abgeschnitten werden, wenn wir nicht auch historische Versionen der damals eingesetzten proprietären Software auf immer noch lauffähigen Computern aufbewahren.

Freie Software setzt im Gegensatz dazu konsequent offene Standards ein. Ganz egal wie alt eine mit freier Software erstellte Datei bereits sein mag, da dokumentiert ist wie das entsprechende Format funktioniert, kann sie auch mit modernster Software immer noch gelesen werden. Und dabei spielt es auch keine Rolle ob die neue Software aus der selben Quelle stammt wie das Programm, mit dem damals diese Datei erstellt wurde. Selbstverständlich erlauben offene Standards eine ungehinderte Zusammenarbeit weil bei ihrem Einsatz auch keine Personen ausgeschlossen werden, die sich nicht dauernd die neuesten Programmversionen bestimmter Unternehmen leisten können (oder wollen).

Alte Computer nicht voreilig wegwerfen!

Alle, die Computer mit den üblicher Weise bereits vorinstallierten proprietären Betriebssystemen verwenden, werden die Situation kennen, dass diese Systeme nach einigen Jahren so schwerfällig reagieren, dass ein baldiger Neukauf von aktuellerer Hardware unvermeidlich erscheint. Wir dürfen uns darüber wundern wieso einfache Aufgaben, die schon vor Jahrzehnten einwandfrei und schnell mit den damals noch wesentlich schwächeren Computern funktioniert haben, auf heutzutage um ein Vielfaches schnelleren Geräten kaum noch durchführbar sind. Das ist natürlich nicht der Fall. Trotzdem wachsen die Hardwareanforderungen mit jeder neuen Softwareversion. Meist bringen uns diese Updates keine relevanten neuen Möglichkeiten für unsere Arbeit. Angeblich sind diese Updates aus Sicherheitsgründen notwendig. Führt also tatsächlich kein Weg am periodischen Austausch eigentlich noch einwandfrei funktionierender Geräte vorbei?

Wir von freie.it empfehlen solch langsamen Geräten noch eine Chance zu geben. Meist können sie über eine Installation geeigneter Freier Software in erneut wunderbar performant verwendbare Computer verwandelt werden. Freie Software braucht meist deutlich weniger Ressourcen und auch ziemlich alte Systeme werden noch viele Jahre lang mit Sicherheitsupdates versorgt. Das spart nicht nur Geld, sondern schont auch die Umwelt. Abgesehen davon ist eben Freie Software wesentlich vertrauenswürdiger als unfreie Systeme es jemals sein können. Ein Umstieg auf Freie Software lohnt sich also vielfach.

Falls das alte Gerät tatsächlich trotzdem nicht mehr brauchbar ist, bitte auch unsere Tipps für die Entsorgung alter Computer beachten!

Computerkauf

Wenn alte Computer auch mit Freier Software und meist vorhandenen Nachrüstmöglichkeiten nicht mehr den Anforderungen genügen, ist es beim Neukauf wichtig darauf zu achten, dass die verbauten Komponenten mit Freier Software funktionieren. Leider trifft das längst nicht auf alle Angebote zu. Weil zum Beispiel Microsoft Handelsunternehmen bessere Konditionen gewährt, wenn sie ausschließlich Windowsrechner verkaufen, sind Geräte ohne vorinstalliertem Windows im Handel selten zu finden.

Glücklicherweise gibt es trotzdem einige Unternehmen, die solche Angebote haben. Zumindest mit den vorinstallierten Systemen sollten diese Geräte auch einwandfrei funktionieren. Dell bietet explizit PCs mit Freier Software vorinstalliert an. Andere herstellende Unternehmen bieten zwar derzeit auf ihren eigenen Webseiten keine Möglichkeit ihre Geräte ohne Windows zu bestellen aber solche Geräte sind poft über sogenannte Discounter verfügbar. Geizhals macht es durch seine vielfältigen Filtermöglichkeiten leicht nach passenden Computern mit Freier Software oder überhaupt ohne vorinstalliertem Betriebssystem zu suchen.

Beispiele für Handelsunternehmen, die sich darauf spezialisiert haben Computer zu verkaufen, auf denen Freie Software vorinstalliert ist:

Spätestens wenn aber nachträglich selbst ausgewählte Systeme installiert werden sollen, oder solche, die noch nicht mal optional zur Hardwareunterstützung unfrei lizenzierte Komponenten im System akzeptieren, ist es ratsam Geräte zu kaufen, die bezüglich Freiheit keine Kompromisse eingehen. Diese Unternehmen installieren dann sogar ein freies BIOS, was bei den vorher genannten Anbietern fast immer unfrei bleibt. Es gibt sogar zwei Anbieter, die sich darauf speziualisiert haben die beliebten älteren Lenovo ThinkPads nachzurüsten und in sorgfältiger Kleinarbeit für den Einsatz mit lückenlos Freier Software vorzubereiten. Diese Aufbereitung alter Neugeräte nennt sich Refurbishing:

Wer sich die Mühe macht ältere Testberichte zu recherchieren kann auch oft Schnäppchen auf Gebrauchtwaren-Portalen wie willhaben oder eBay finden.

Grundsätzlich kann auf fast allen Geräten Freie Software installiert werden, aber es gibt dabei keine Garantie dafür, dass wirklich alle Funktionen erhalten bleiben. Wer unachtsam ist könnte durchaus ein Gerät aussuchen, das mit Freier Software keine WLAN-Verbindung herstellen kann. Abgesehen davon unterstützen alle finanziell Microsoft, die einen Computer mit vorinstalliertem Windows kaufen. Das ist natürlich doppelt ärgerlich, wenn dieses Betriebssystem gar nicht zum Einsatz kommen soll.

Es ist nicht nur mühsam und langwierig vor dem Kauf alle notwendigen Informationen über alle verbauten Komponenten in Computern zu bekommen, die nötig wären um herauszufinden ob sie problemlos mit Freier Software funktionieren. Oft alternieren die herstellenden Unternehmen bei den selben Geräten je nach Verfügbarkeit die verbauten Komponenten. Wer dennoch diesen Weg gehen will, findet eine gute Recherchedatenbank unter directory.fsf.org. Ergänzend sammeln Webseiten wie linux-laptop.net Erfahrungsberichte von Personen, die bereits versucht haben Freie Software auf diesen Geräten zu installieren. Canonical aktualisiert zusätzlich laufend eine eigene Liste mit Ubuntu-zertifizierten Geräten verschiedenster Firmen.

Entsorgung

Alte Rechner, die nicht einmal mehr mit Freier Software befriedigend genutzt werden können, sind oft noch hilfreich als Ersatzteillager für andere ältere Computer. Es ist in der Regel praktikabel sie zum Beispiel kostenlos online auf Plattformen wie willhaben.at anzubieten.

Sehr alte Computer in gutem Zustand könnten historisch relevant sein. Wenn Ihr Gerät vor 1990 gebaut wurde hat eventuell sogar das Österreichische Computermuseum Interesse daran.

Falls sich trotzdem niemand findet alte Geräte wenigstens kostenlos abzuholen, sollten sie als Elektronikabfall zumindest fachgerecht über ein Altstoffsammelzentrum entsorgt werden. Bitte keine elektronischen Geräte in den Restmüll werfen!

Wieso ist Freie Software vertrauenswürdig?

Bei Freier Software muss der vollständige Quellcode veröffentlicht werden. Besonders bei bekannten größeren Projekten arbeiten über den Erdball verteilt tausende Menschen zusammen, die diese Software weiter entwickeln. Diese kundigen Leute sehen sich dabei ständig gegenseitig auf die Finger. Weil sie nicht von einander abhängen und es ihnen erlaubt ist jeder Zeit veränderte Versionen zu veröffentlichen, können sie selbst dann Spionage- oder Behinderungscode entfernen, wenn jemand auf die abwegige Idee kommen sollte solche Funktionen einzubauen. Anders als bei proprietären (= unfreien) Programmen kann also niemand unerwünschte Abläufe in Freier Software verstecken. Deswegen setzten sich bei Freier Software auch keine Programme durch, die unsere Rechte und Möglichkeiten beschränken.

Angaben zu Supportkosten

Stundensätze sind oft wenig aussagekräftig. Weniger kundige Fachleute verrechnen zwar vielleicht einen geringeren Stundensatz, brauchen aber dafür meist länger, bieten schlechtere Lösungen oder scheitern überhaupt. Kosten können seriöse Fachleute immer erst anhand einer konkreten Aufgabenstellung und Situation einschätzen.

Bitte verstehe daher, dass viele Fachleute es vorziehen keine pauschalen Stundensätze anzugeben. Eine Anfrage verpflichtet Dich zu nichts und so lange du die Anforderungen einigermaßen sinnvoll vermitteln kannst, werden Kostenschätzungen anhand dieser zusätzlichen Informationen eine wesentlich bessere Entscheidungsgrundlage für Dich sein.

Keine proprietäre Software

Uns ist klar, dass nicht nur Menschen, die Freie Software einsetzen, Support suchen. Weil wir aber davon überzeugt sind, dass es allgemein unvorteilhaft ist proprietäre (= unfreie) Software einzusetzen, haben wir uns dazu entschlossen auf freie.it keine Support-Angebote für proprietäre Software zu veröffentlichen.

Alle nötigen Aufgaben können auch mit Freier Software erfüllt werden. Unsere Fachkräfte freuen sich dir bei der Erfüllung deiner Anforderungen mit freier Software zu helfen, wenn du mit deinem proprietären Programmen Schwierigkeiten hast. Aber bitte erwarte nicht von unseren Fachkräften dir dabei zu helfen mit unfreier Software klar zu kommen!

Aus unserer Sicht hat die proprietäre Herangehensweise unlösbare Grundsatzprobleme und es lohnt sich daher nicht unsere Zeit damit zu verschwenden. Je eher wir auf freie Lösungen umsteigen, umso besser ist es langfristig für uns alle. Selbst in Bereichen, wo die derzeit zur Verfügung stehenden freien Programme noch unkomfortabler als ihre proprietären Gegenstücke sind.

Grundsatzprobleme proprietärer Software

Die Idee Software als Geheimnis zu handhaben, führt zu vielen folgenschweren Problemen:

  • Weil niemand überprüfen darf, was in unfreier Software passiert, können wir den Versprechungen der herausgebenden Firmen nur blind vertrauen. Die Praxis mit immer wieder neuen Skandalen wegen unautorisiert gesammelten und weitergegebenen Daten zeigt, dass dieses Vertrauen unangebracht ist und laufend missbraucht wird.
  • Uns absichtlich behindernde Funktionssperren sind bei proprietärter Software die Norm. Kopierschutzmaßnahmen (DRM) sind ein typisches Beispiel. Zeitlich beschränkte, exklusive Kopierrechte wurden zur Förderung des Buchdrucks eingeführt, damit die Bevölkerung mit leistbaren Kopien von Büchern versorgt werden konnte. Weil die Kosten von digitalen Kopien aber verschwindend klein sind, führen die selben Gesetze heute zum genau gegenteiligen Effekt. Mittlerweile könnten alle ohne nennenswerte Kosten Zugriff auf beliebige Informationen haben. Aber der Kopierschutz verhindert eine vernünftige Nutzung unserer technischen Möglichkeiten. Der darüber erzwungene Verkauf von (überflüssigen) Kopien finanziert eine Industrie, die ihre Daseinsberechtigung verloren hat.
  • Proprietäre Software ist häufig an konkrete Hardware gebunden. Bei Defekten ist daher unsicher ob proprietäre Software auf Ersatzgeräten zum Laufen gebracht werden kann.
  • Überall wo Herausgebende proprietärer Software keine Anpassungen machen wollen, haben Personen, die diese Software einsetzen, keine Chance entsprechende Adaptionen zu bekommen.
  • Proprietäre Software kann selbst bei (nicht immer gegebener) grundsätzlicher Verfügbarkeit nur nach Bezahlung von (häufig unleistbar hohen) Lizenzgebühren als Grundlage für die Entwicklung abgeleiteter Versionen benutzt werden. Sie macht es erforderlich bereits existierende Lösungen zu ignorieren und die selben Probleme immer wieder neu zu lösen. Damit behindert sie unsere technische Entwicklung erheblich.
  • Patente, die in vielen Fällen bereits auf proprietäre Software gewährt wurden, werden von großen Konzernen in der Praxis ruchlos dazu verwendet sich innovative Neuentwicklungen anderer anzueignen. Falls kleine Unternehmen vielversprechende Entwicklungen schaffen, lassen große Konzerne den Neulingen nur zwei Optionen: entweder sie verkaufen diese Entwicklungen an die mächtigen Konzerne oder sie werden über Patentklagen ruiniert. Solche Klagen sind möglich weil Patente auf logische Abläufe generisch sind und in vielen Fällen vergleichbare Arbeitsschritte nur mit eben ähnlichen Abläufen realisiert werden können. Klagen funktionieren sogar wenn Personen, die neue Lösungen erarbeitet haben, noch nie von den patentierten Abläufen gehört haben.

Externe Foren

Für Freie Software gibt es zahlreiche Foren und auch andere Webseiten, auf denen du viele Möglichkeiten hast Hilfe zu finden. In der Regel wird dort erwartet, dass du über eine Suchmaschine und/oder Forensuche nach bereits vorhandenen Lösungsansätzen gesucht hast, bevor du eine Frage stellst. Bitte verstehe, dass du beim Stellen von Fragen, deren Lösungen schon vielerorts im Web publiziert sind, oft auf Menschen treffen wist, die eher ungeduldig auf deine Frage reagieren! Du solltest dich in jedem Fall vor einer Frage in einem Forum zuerst selbst auf die Suche nach Lösungen machen, da auch die gutmütigsten Menschen irgendwann frustriert werden, wenn sie immer wieder die selben Fragen beantworten sollen obwohl sie mit ein Wenig Umsicht leicht selbständig gelöst werden könnten.

In fast allen Foren helfen Freiwillige in ihrer Freizeit. Du hast also keinerlei Recht darauf, dass sich irgendeine Person deiner Frage annimmt. Falls du auch nach längerer Zeit keine Antwort erhälst, versuche nicht eine Antwort zu erzwingen indem du deine Frage mehrfach in verschiedene Themen verteilst! Das wird als Spam empfunden und kann zu deinem Ausschluss aus dem jeweiligen Forum führen.

Die häufigsten Gründe keine Antwort zu erhalten sind, dass entweder deine Frage zu allgemein war, um eine sinnvolle Antwort darauf geben zu können oder dass tatsächlich niemand von den Personen, die die Frage bisher gesehen haben, eine Idee für eine Antwort hatte.

Falls dir davor graut, im Internet nach Lösungen zu suchen, kannst du Personen beauftragen, die bereit sind dir diese Arbeit gegen ein Honorar abzunehmen. Solche kannst du auf freie.it finden.

Software Handbücher

Oft wird in Foren auf das Handbuch zu deinem Programm verwiesen. Obwohl die Dokumentation von Freier Software eine ihrer unangefochtenen Stärken ist, stellen vor allem umfangreichere Programme entsprechend umfassende Dokumentationen zur Verfügung. Strukturbedingt ist es nicht immer leicht darin jene Optionen zu finden, die du gerade brauchen würdest. Im Besonderen gestaltet sich die Suche im Handbuch schwierig, wenn du keine Ahnung hast welche Befehle und Optionen existieren bzw. wie sie heißen könnten.